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Olympia ruft: Sieben RUB-Ruderer gehen in Athen an den Start
(2004-08-03 11:28:59) Am 13. August kehren die Olympischen Spiele in ihr Geburtsland zurück - und sieben Ruderer der RUB werden dabei sein, davon fünf im "Deutschlandachter", dem Flagschiff des Deutschen Ruderverbands. Sie studieren Maschinenbau, Chemie oder Wirtschaftswissenschaft und haben sich in den vergangenen Wochen intensiv im Malta-Hochalmmassiv (Österreich) auf die Wettkämpfe vorbereitet.


Olympiateilnehmer aus der RUB: Thorsten Engelmann, Stefan Koltzk, Michael Ruhe, Jan-Martin Bröer, Stefan Locher, Sebastian Schulte, Betreuer Michael Kellmann, Bernd Heidicker


Auf der Spur von "Elis"
Olympia-Abschlusstraining am Maltastausee
Sieben RUB-Ruderer gehen in Athen an den Start


Am 13. August kehren die Olympischen Spiele in ihr Geburtsland zurück - und sieben Ruderer der RUB werden dabei sein, davon fünf im "Deutschlandachter", dem Flagschiff des Deutschen Ruderverbands. Sie studieren Maschinenbau, Chemie oder Wirtschaftswissenschaft und haben sich in den vergangenen Wochen intensiv im Malta-Hochalmmassiv (Österreich) auf die Wettkämpfe vorbereitet. Bis Ende Juli sollte die sauerstoffarme Luft den Athleten die notwendige "zweite Luft" verschaffen, um am 22. August gegen die ärgsten Rivalen aus Kanada und den USA bestehen zu können.

Sieben Studenten und ein Betreuer aus der RUB

Aus der RUB gehen für Deutschland an den Start: Thorsten Engelmann (21, Wirtschaftswissenschaft, Deutschlandachter), Stefan Koltzk (26, Maschinenbau, Deutschlandachter), Michael Ruhe (24, Wirtschaftswissenschaften, Deutschlandachter), Jan-Martin Bröer (22, Chemie, Deutschlandachter), Stefan Locher (vorne, 36, Chemie, Leichter Vierer ohne Steuermann), Sebastian Schulte (25, Wirtschaftswissenschaft Promotion, Deutschlandachter), Bernd Heidicker (26, Maschinenbau, Vierer ohne Steuermann). Einer ihrer Betreuer ist PD Dr. Michael Kellmann (38, Leiter des Arbeitsbereichs Sportpsychologie, Fakultät für Sportwissenschaft der RUB).

Vier Jahre Vorbereitung

Doch der Weg dahin ist lang und beschwerlich - heute wie damals: Schon für die Kandidaten im antiken Olympia galt es, ein mindestens zehnmonatiges Heimattraining nachzuweisen, um überhaupt die Zulassung für den Wettstreit um den Zweig des heiligen Ölbaums zu erhalten. Den traditionellen Abschluss dieser Vorbereitung bildete ein 30-tägiges gemeinsames Trainingslager aller Teilnehmer im Gymnasium von "Elis" unter Leitung der so genannten Hellanodiken. Auch mehr als zweitausend Jahre später geht einer Teilnahme an den Olympischen Spielen eine umfangreiche Vorbereitung voraus: Seit fast vier Jahren liegt der Fokus der Athleten des Team Deutschlandachters auf dem Zauberwort "Athen 2004".

"Elis" in den Kärntner Alpen

Nur heißt "Elis" heute Malta und liegt nicht etwa auf der gleichnamigen Insel im Mittelmeer, sondern auf fast 2000 Metern Höhe in den Kärntner Alpen: Der "Hauptspeicher Kölnbrein" der Kraftwerksgruppe Malta ist mit ca. 4 Kilometern Länge der größte Gebirgsstausee Österreichs und bildete durch seine Höhenlage ideale Voraussetzungen für eine zielgerichtete Vorbereitung auf die olympischen Wettkämpfe in Schinias. Die Hellanodiken sind heutzutage einem Betreuerteam aus Trainern, Physiotherapeuten, Leistungsdiagnostikern, Ärzten und Sportpsychologen gewichen.

Aufgeschreckte Hotelgäste und irritierte Wanderer

Bis zum 29.7. bestimmte ein strapaziöser "Zweieinhalb-Tage-Rhythmus" das Leben der insgesamt 19 Athleten: An zwei Tagen haben sie dreimal täglich trainiert, dafür gab es am dritten Tag nach "nur" zwei Trainingseinheiten zur Erholung einen freien Nachmittag. Und es wurde nicht nur gerudert: Der Lärm des Krafttrainings in den zu kleinen Fitnessstudios umgebauten Hotelzimmern schreckte schon früh am Morgen die anderen Hotelgäste aus ihren Betten, der Anblick von viel zu schnell die Berge erklimmenden Ruderern sorgte bei den naturverbundenen Wanderern für Irritationen - und bei schlechtem Wetter zerstörte das monotone Surren der mitgebrachten Ruder-Ergometer und Standfahrräder die idyllische Ruhe der Berge.

Weitere Informationen

PD Dr. Michael Kellmann, Leiter des Arbeitsbereichs Sportpsychologie, Fakultät für Sportwissenschaft der RUB, Tel. 0234/32-28448, E-Mail: michael.kellmann@rub.de

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