Eines der reizvollsten Wassersportgebiete Schleswig-Holsteins ist die Schlei, eine flußartige, vielgestaltete Binnenförde inmitten einer Hügel- und Auenlandschaft (Meeresarm der Ostsee). Über 41,5 km von Schleimünde bis Schleswig dringt die »Töchter der Ostsee« in das Festland ein, und mit dem ständigen Wechsel zwischen dem Landschaftsbild norddeutscher Binnenseen, eines großen Flusses und eines Haffs bietet sie dem Wasserwanderer besondere Reize. Ein richtiger langer Fjord ist die Schlei, viel lieblicher noch als manche ausländischen Fjorde.
Infolge ihres tiefen Einschnitts in das Land zwischen Nord- und Ostsee hat die Schlei in der Zeit von 800 bis 1100 eine bedeutende Rolle als Verkehrsweg zwischen den beiden Meeren gespielt. Da die Land-Brücke zwischen Schleswig und Holingstedt an der zur Nordsee fließenden Treene nur ca. 14 km beträgt, haben die Wikinger hier ihre Waren und Schiffe über Land transportiert, um den stürmischen Weg durchs Kattegat und Skagerrak zu vermeiden. In dieser Zeit entwickelte sich an dem Haddebyer Noor die damals bedeutende Handelsmetropole Haithabu. In späteren Jahrhunderten ist die Schlei mehrfach heftig umkämpft worden, zuletzt 1864.
Der Wasserstand der Schlei ist von dem der Ostsee abhängig. Das hat zur Folge, daß das Wasser abwechselnd in beiden Richtungen fließt oder auch steht. Aber selbst an den Engen ist die Strömung nie so stark, daß sie Ruderboote behindert.
Die Schlei ist im allgemeinen flach. Selbst die mit Seezeichen gekennzeichnete Fahrrinne weist nur eine durchschnittliche Wassertiefe von 3–4 m auf. Es empfiehlt sich daher, sich an die Fahrrinne zu halten. Dieses gilt besonders für den haffartigen Teil zwischen Kappeln und Schleimünde. In Ufernähe muß überall mit für Ruderboote gefährlichen Steinen und Pfählen unter Wasser gerechnet werden.
Besonders empfohlen wird, das Haddebyer und Selker Noor aufzusuchen. Die gefährliche Einfahrt zu den hintereinanderliegenden Nooren erreicht man vom Domschulruderclub Schleswig e.V., Slesvig Roklub, in südöstlicher Richtung nach 1,5 km neben dem Zeltplatz von Haddeby. Die beiden Noore sind 3 km lang. Die schöne Landschaft mit den meist stillen Wasserflächen und den Überresten Haithabus auf dem Westufer des Haddebyer Noors lohnen diesen Abstecher.
Soweit die Schlei nur in einer Richtung befahren werden soll, wird empfohlen, wegen der meist westlichen Winde die Fahrt von Schleswig anzutreten. Für die Fahrt sollten nur gedeckte A- oder D-Boote bzw. Seegigsbenutzt werden. Die Kleine und Große Breite zwischen Schleswig und Missunde stellt bei frischem Wind eine Gefahr für Ruderboote dar. Je nach Windrichtung sollte man sich unter Land halten.
weitere Informationen: www.rish.de/gewaesser/schlei
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