Der erste Finowkanal wurde1603 von Kurfürst Joachim
Friedrich verordnet, 1605 wurde mit dem Bau begonnen und 1620 vollendet. Er
verfiel während des 30-jährigen Krieges vollends. 1743 verfügte König Friedrich
II den Bau des 2. Finowkanals (heutiger Kanal), der 1746 eröffnet wurde und
seinen Endausbau (insbesondere die verlässliche Wasserhaltung) bis 1767 bekam.
Der Kanal verlief von Liebenwalde bis zum Lieper See, hatte 17 Schleusen und
eine Länge von 36 km.
Heute ist der vom Oder-Havel-Kanal norwestlich verlaufende
Teil (Langer Trödel) gegenüber dem Oder-Havelkanal abgeriegelt und mehrfach
durch Dämme unterbrochen. Der südöstliche Teil vom Oder-Havelkanal, bei
Zerpenschleuse (Gemeinde Wandlitz) beginnend und endend an der Schleuse Liepe
zum Oder-Havel-Kanal, umfasst etwa 32 km. Insgesamt sind 12 Schleusen auf der
normal befahrbaren Strecke zu passieren. Der Finowkanal hat eine nominelle Tiefe von etwa
1,10 bis 1,40 m am Rand (Achtung, meist stark verschlammt und daher flacher), ist etwa 6 bis 8m breit und bis 3,50 m Höhe über Wasserspiegel befahrbar.
Der Finowkanal verfügt über eine eigene Kilometrierung (FiK).
Der Finowkanal ist ein abwechslungsreiches und außerordentlich ansprechendes Ruderrevier. Kleinere und größere Ortschaften, historische Industrieanlagen (Zeit der Industriellen Revolution), Wälder, Wiesen und zahlreiche Schlingungen sind anschauenswert und vermitteln insgesamt den Hauch längst vergangener Zeit. Die Schleusen komplettieren den Eindruck, sind jedoch gleichzeitig für eine Fahrtenplanung zu bedenken. Eine Schleusung dauert in der Regel 20 Minuten, eine Befahrung an einem Tag ist schon ein anspruchsvolles Unternehmen.
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