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Mainwanderfahrt

Teilnehmer: Stefan Biastock, Matthias Wagner, Jens Schöpfel, Sophie v. Fromm

Strecke: Bamberg - Miltenberg

TAG EINS: Anreise zum Ruderclub Bamberg; mit Bootshänger (tolle) Stadtbesichtigung in Bamberg. Nach langem Suchen endlich den Club gefunden. Stefan probierte mühselig den Hochsicherheitstrakt vom RC Bamberg mit der Karte zu öffnen - Mission failed. Jens der Gute hat’s dann geschafft. Dann haben wir die Inari abgeladen und Stefan hat den Hänger an einen sicheren Ort gebracht. Abends gingen wir durch Bamberg und blieben in einem Brauhaus *prost* hängen. Nicht einmal Sophie hat Bier getrunken (!!!). Informationen über die Nacht wurden nicht veröffentlicht.

TAG ZWEI: Am morgen kam nach langem Suchen auch Matze mit Taxi Papa angefahren, frisch importiert aus’m bayrischen Wald. Frühstück vor der Bootshalle, danach wurde die Inari fertig gestellt. Der Matze, der mal wieder nichts besseres zu tun hatte, versenkte die Gasflasche in der Regnitz *Applaus*. Als wir alles im Boot verstaut hatten, fuhren wir los; 100 Meter weiter in die erste Schleuse. Diese wurde von Hand bedient und wirkte recht antiquiert. Es folgte die Durchfahrt durch die historische Innenstadt von Bamberg. Nach 6,5 km fuhren wir auf den Main, wo wir bei der nächsten Schleuse fast von einem holländischen Frachter überfahren wurden (der Profi meinte, er hätte schon eine Fähre mitgenommen). Nach 28 km erreichten wir unser Etappenziel, das Naturfreundehaus Haßfurt *peace* *gröhl!*. Das teure Quartier bot wenigstens Betten, wo wir schnell einschliefen. Jens und Matze teilten sich ein Ehebett, weil Sophie sich nicht entscheiden konnte. Den ganzen Tag mussten Stefan und Matze unser flüssige Gold (38%ig) verteidigen, da der völlig durchgedrehte Jens und Sophie tatsächlich unser Grundnahrungsmittel dem Flussgott opfern wollten! In der Nacht versuchten wir, zu einem Sportflugplatz zu gelangen, wobei der Matze sich in einen Graben packte.

TAG DREI: Heute gabs eine kurze Überführungsetappe nach Schweinfurt mit nur 23 km. Die erhoffte Strömung tendierte gegen Null. Das hinderte uns aber nicht, Schweinfurt zu erreichen. Nach kurzem Abladen wurden wir von einem Netten Herren des Schweinfurter RC in seinem top-ausgestatteten Benz in die Innenstadt gefahren. Dort suchten wir eine Kirche auf, damit Sophie dort beichten konnte. Zu unserem Entsetzen trafen wir im innersten Bayern auf eine evangelische Kirche (ja, du liest richtig!). Sakrileg!
(Nach heftigen Protesten aus der Region: Schweinfurth liegt in Franken und nicht im innersten Bayern!).
Wir begnügten uns dann mit dem Heimatmuseum. Dieses war sehr interessant. Auf dem Rückweg musste Stefan seine Neuwasserlage in Form von Eis einlösen (statt Schnaps, zur Erleichterung der Eisverkäuferin). Am Klub trafen wir dann die Bremerhavener, die eine Wanderfahrt von Schweinfurt nach Wertheim machten. Die Übernachtung war im Kraftraum, wo Matze versuchte, Sophie mit Gewichte stemmen zu beeindrucken. Über den Erfolg ist nichts bekannt. Der Vorrat am flüssigen Gold neigte sich gegen Abend dem Ende zu.

TAG VIER: Überfahrt über die 333. Jens war das Opfer *hrhrhr*. Diesmal gab es eine longe range Etappe (56 km auf stehendem Gewässer). Unter kritischen Randbedingungen (Gegenwind, 5 Schleusen) ging es Richtung Kitzingen. Aufgrund gesperrter Sportschleusen mussten wir durch mehrere Schifffahrtsschleusen, welche überfüllt waren. Weitere kritische Randbedingung: die Schleusenwarte sind nicht die hellsten, kennen ihre eigene Schleuse nur zur Hälfte. Dann folgte eine lustige Fahrt über einen 12 km langen Main-Altarm. Warnschild: Pionierübungsplatz. Stefan’s blöder Witz: Ha, jetzt bauen die bestimmt gerade ne Pontonbrücke! *Allgemeines Gelächter* Hinter der nächsten Kurve: Pontonbrücke im Bau. *argh* Zum Glück kamen wir noch gerade so vorbei, bis die glorreiche BW den Fluss dicht machte. Die Soldaten schauten uns wie ein Auto an. Nächster Horror: Schild am Ufer: KOSTENLOSE WEINVERKOSTUNG! Tatsache am Ufer: Anlegemöglichkeit nicht gegeben. Nach diesen demoralisierenden Ereignissen erreichten wir gegen Abend Kitzingen. Dann besichtigten wir die kleine Stadt. Im Gegensatz zu Kleinmachnow werden da schon um 1700 die Bürgersteige hochgeklappt. Im Ruderclub, wo auch Bremerhavener kampierten, durften wir in die Mädchenumkleide zum Übernachten. Dieser hochtechnisierte Raum verfügte über eine Fussbodenheizung!

TAG FÜNF: Heute ging es über 34 km und 4 Schleusen nach Würzburg. Diese war als schnelle Etappe gedacht. Durchschnittliche Wartezeit vor den Schleusen: 1,5 h. Sonst passierte nichts aufregendes, ausser das Stefan zwei Lagen durch die intelligente Namensgebung einiger Schiffe geben musste (Hans, Peter). In Würzburg angekommen, gingen wir nicht in die Stadt *juhuu*. Statt dessen gab es einem schönen Abend in der *****kalten Turnhalle vom Würzburger RC :-(. Geistesgegenwärtig wie wir sind, besetzten wir die einzige funktionierende Heizung, noch vor den Bremerhavenern *fg*.

TAG SECHS: Longe range Tour nach Lohr, 56 km auf stehendem Gewässer, 4 Schleusen. Die Schleuse in Würzburg schleuste und sofort und ohne anderes Schiff! Die Sportbootschleusen waren dann bis auf die letzte alle offen. Kurzzeitig übertraten wir die Staatsgrenze zwischen Bayern und BaWü. Wir konnten beobachten, wie auf baden-württembergischer Seite gnadenloser Raubbau an den Wäldern des Spessart betrieben wurde. Abends kamen wir dann am Kanuclub Lohr an. Die freundlichen Gastgeber stellten uns das Dachgeschoss des Bootshauses zur Verfügung.

TAG SIEBEN: “Es wird gegessen, was auf’n Steg kommt!” Mit diesem Satz eröffnete Stefan das Eiskampfessen auf den Steg des RC Marktheidenfeld, wo wir Mittagspause machten. Rekord liegt bei Jens: 700 g Eis innerhalb von 20 Minuten. Jens litt unter Unterkühlung und kämpfte mit der Übelkeit. Das Etappenziel des Tages war Wertheim. Die Etappenlänge betrug knapp 40 km. In Wertheim angekommen, schlugen wir wie die Zigeuner unser Lager auf dem Asphalt auf. Die Eltern von Jens, welche in dieser Gegend Urlaub machten, kamen vorbei und kontrollierten die Lebensfunktionen ihres Sohnes *fg*. Dann gabs Pfannkuchen, sponsored by Mama und Papa Schöpfel. Anschließend schlugen wir uns mit Knödeln und Leberkäse den Bauch voll (auf dem Asphalt natürlich). Abends suchten wir erfolgreich eine Kneipe auf, wo die Eltern von Jens auch anwesend waren. Stefan und Matze, eigentlich fürchterliche Fleischfresser und Antivegetarier, griffen hier zum Salatteller.

TAG ACHT: Schlussetappe nach Miltenberg mit 34 km. Harmlose Etappe mit 2 Schleusen, wobei die eine Schleuse nicht ganz so harmlos war. Fischtreppe inside! Bei Kilometer 146 legten wir an einem steinigen Ufer an, da Jens mal wieder Inkontinenz hatte. In Miltenberg stürzte Genosse VL *Fahneschwenk* sofort los, um den LT und den Hänger aus Bamberg zu holen. Jens, Matze und Sophie wurden zwangsverplichtet, in Miltenberg Kulturaufnahmen zu erstellen. Wir waren dabei z.B. im Stadtpark, an einer großen Burg und an einer katholischen Kirche (Insiderinfo für Jens: Sündigen und Beichten ist nicht das Gleiche!!!). Jens machte dabei grandiose Aufnahmen. Am Abend gingen wir zurück, machten uns zur Abwechslung Nudeln (7 von 8 mal Abendbrot hatten wir Nudeln!), und gingen dann runter zum Steg, wo wir die halbe Nacht verbrachten, bis Genosse VL mit dem Auto wiederkam. Vor unserer Freizeit hatten wir aber noch die gute Inari sauber gemacht.

TAG NEUN: Aufbruch zur weltbekannten Bocksbeutelregatta in Würzburg! Dort bauten wir den Baumgartenstand auf, obwohl wir noch kein Frühstück bekommen hatten. Jetzt ist es raus: Baumgarten betreibt Kinderarbeit und gibt ihnen nichts zu Essen! Salvador Jens aber rettete uns aber, indem er innerhalb von 2 Stunden in Würzburg etwas vom Bäcker holte (lecker Brötchen und Streuselschnecken). Dann gingen Jens, Sophie und Matze nach Würzburg, um die schöne Stadt näher kennen zu lernen. Matze suchte währenddessen schon seit zwei Tagen verzweifelt eine Cocktailbar, wurde aber im guten Bayern nicht fündig. Dafür orteten wir ein mexikanisches Restaurant, wo wir am Abend mit Stefan hingingen. Am späten Abend suchten wir dann wieder die *****kalte Turnhalle auf, wo wir aber feststellen mussten, dass in dieser Nacht dort eine GB-Party steigen sollte. Daraufhin wurde uns ein Quartier in einem Umkleideraum des Nachbarclubs zugewiesen. Dort verbrachten wir dann die letzte Nacht der Wanderfahrt.

TAG ZEHN: Rückfahrt in die Heimat. Dabei konnten Jens, Sophie und Matze so einige interessante Dinge sehen. Wir fuhren mit dem Zug von Würzburg ab. Stefan lieferte ein Boot nach Wien aus. Gegenüber im Zug saßen ein paar andere schon angeheiterte Jugendliche (Zitat: “Oh, der Doro hat gespeit”). Auf unserer nächsten Zugetappe stand der Zug unter Wasser. Die Quelle des Wassers lag irgendwo im Mittelzug, und beim Aussteigen sahen wir, dass auch schon im Endteil des Zuges Land unter war. Unser Weg führte uns dann in viele malerische Städte, z.B. die zerbombte Innenstadt von Weißenfels. So viele Ruinen auf einem Fleck waren wirklich beeindruckend! Dann sahen wir andere Mitmenschen, die sich als geistige Elite entpuppten: Sie rollten über das Fenster 3 Rollen Klopapier aus, welches sich dann an der Lok verfing. Dafür gab es von uns doch gleich einen dicken Applaus. Pünktlich kamen wir in Potsdam Hbf an, wo jeder abgeholt wurde.

Jens (in Zusammenarbeit mit Sophie, Matze und Stefan)

wuerzburg04
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miltenberg strasse